WordPress-Website übersetzen – Wie geht das?

Wer im Web vertreten ist – und dann auch noch mit einer größeren Website – bedient häufig nicht nur eine Zielgruppe, die Deutsch spricht. Oft ist es sogar der globale Markt, der angestrebt wird. Insbesondere, wenn man einen Onlineshop oder ein anderes Business betreibt. Aber auch Blogs, die sich auf Lifestyle, Fotografie oder DIY fokussieren, orientieren sich immer häufiger am globalen Markt. Dementsprechend werden Themes und Plugins mit einer sogenannten Multilingual-Funktionalität, also der Option zur Mehrsprachigkeit, immer relevanter.

Ich will dir mit diesem Artikel nun einmal aufzeigen, was es so alles dazu braucht, um die Webseite mehrsprachig aufzubauen und welche Plugins du dafür nutzen kannst.

Ohne Plugin keine Übersetzung

Sind wir mal ehrlich; ohne ein Plugin geht es einfach nicht. Die einzige Ausnahme bilden hier Themes, die bereits mit einer Funktion im Gepäck daherkommen, die es dir ermöglicht, Phrasen zu übersetzen. Einfach, weil der Aufwand sonst in keinerlei Relation zu dem steht, was es dir bringen würde, müsstest du alles manuell in deinen Codes abändern.

Solche Plugins bieten zudem oft die Möglichkeit, dass deine Leser die voreingestellte Sprache von sich aus abändern können. Eine Funktion, die im Übrigen bei vielen auf WooCommerce ausgerichtete Premium-Themes ebenfalls zugegen ist.

Was nutzt WordPress eigentlich zur Übersetzung?

Sobald eine automatische Übersetzung im Spiel ist, greift WordPress auf das GNU gettext localization framework zurück. Dabei gibt es dann verschiedene Dateien, die dafür erstellt bzw. eingesetzt werden. Zu diesen zählen:

  • .POT (steht für Portable Object Template)
    Hierin befinden sich grundlegend alle Übersetzungen, die dann später im Backend als auch im Frontend ersichtlich sind.
  • .PO (steht für Portable Object)
    Hierin finden sich alle ursprünglichen Sprachinformationen sowie alle, die in weiteren Sprachen erfasst worden sind. (Du kennst bestimmt die de_DE.po Datei!)
  • .MO (steht für Machine Object)
    Auch diese Datei braucht es, damit alles rund läuft. Denn durch sie werden alle enthaltenen Informationen dann für die Maschine – damit also das CMS – lesbar gemacht.

Es gibt nun verschiedene Tools, die dir dabei helfen, diese Dateien manuell zu bearbeiten, sollte es denn notwendig sein. Poedit zum Beispiel ist eine kostenlose Software dazu. Hier tauschst du dann quasi alle Phrasen nach Wunsch aus bzw. erweiterst sie mit entsprechenden Übersetzungen.

Um die Software zu nutzen, musst du sie nur auf deinem PC installieren und dann die Dateien aufrufen. Sofort kannst du zwei Bereiche sehen; einmal die ursprünglichen Phrasen und einmal einen Bereich, in dem deine übersetzten Versionen hingehören.

Aber das Ganze lässt sich natürlich mithilfe von Plugins viel bequemer umsetzen. Und das führt uns schon zum nächsten Punkt.

3 Plugins, die dir das Leben (& Übersetzen) leichter machen

Aber welche Programme sind denn nun empfehlenswert? Wie so oft musst du dich auch hier mit einem regelrechten Dschungel an verfügbaren Addons auseinandersetzen, wodurch du natürlich die Qual der Wahl hast. Um dir das zu vereinfachen, stelle ich nun drei gute Plugins im Detail vor.

1. WPML – der Allrounder und Favorit

Nach all der Zeit und vor allem nach so vielen Übersetzungsplugins ist WPML nach wie vor einer der großen Favoriten. Mit rund 40 Sprachpaketen, die vollautomatisch ausgetauscht werden, hast du hier noch kaum Arbeit zu erledigen nach der Installation. Es fügt sich nahtlos in das bestehende Template ein und verfügt über einen sauberen Code. Außerdem sind sämtliche dafür verfügbaren Einstellungen sehr einfach zu erfassen. Learning by doing lautet hier ganz klar das Motto.

2. Polylang – vielseitig und flexibel

Polylang ist in seinen Funktionen jetzt nicht ganz so umfassend, wie etwa WPML, aber es ist trotz allem sehr flexibel und durch eine Menge Funktionen auch durchaus vielseitig einsetzbar. Deine Besucher können per Knopfdruck eine andere Sprache auswählen, die Einstellungen sind nicht allzu komplex und auch benutzerdefinierte Inhalte werden von diesem Plugin sehr einfach und komfortabel erfasst. Die Fehlerquote in diesem Zusammenhang ist verschwindend gering, was es dann natürlich sehr angenehm in der Anwendung macht!

3. qTranslate X

qTranslate X ist insbesondere deshalb so beliebt, weil es sich in verschiedenen Arten integrieren lässt. So kannst du es deinen Besuchern zum Beispiel ermöglichen, vor der Eingabe in einem Formular noch schnell bequem die Sprache zu switchen. Dass es insofern individuell anpassbar ist, macht das Plugin natürlich für Fortgeschrittene in Sachen Programmierung und/oder Webdesign sehr interessant.

Darüber hinaus kannst du zum Beispiel durch ein zusätzliches Addon einen eigenen Support für WooCommerce anheuern.

Was außerdem bemerkenswert ist; qTranslate X greift auf die Einstellungen des Browsers zu und stellt auch dementsprechend die Sprache ein. Vorausgesetzt natürlich, du hast sie im Backend aktiviert.

Eine gute Alternative: Loco Translate

Neben den drei genannten Plugins ist auch Loco Translate empfehlenswert. Allerdings hast du hier trotz z.B. deutschem Sprachpaket dennoch einige Eingaben zu tätigen, damit die Sprache am Ende auch wirklich hinhaut. Innerhalb des Backends bekommst du dazu einen eigenen Bereich für die Übersetzungen (befindet sich in der Regel ganz unten bzw. relativ weit unten, je nach sonst noch installierten Plugins) und tätigst dann im Rahmen eines Build-In-Editors phrasenweise die gewünschten Eingaben.

 

Seit über neun Jahren bin ich in der wunderbaren Welt von WordPress unterwegs. Heute erstelle ich nicht nur erfolgreich eigene WordPress-Websites, sondern sorge auch in einer bekannten Online-Marketing-Agentur für glückliche Kunden – auch hier oft dank WordPress.