Wix oder WordPress – Was kann der WordPress-Konkurrent?

Wir haben es hier mit zwei sehr großen Namen zu tun. Wix ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden und hat eine Menge prominenter Fans, während WordPress mittlerweile ein Drittel aller weltweiten Websites in Betrieb hält. Im Gegensatz zu WordPress hält sich Wix keinesfalls zurück und betreibt riesige Werbekampagnen – selbst im Fernsehen kann man Werbung des beliebten Homepage-Baukastens sehen.

Kurz erklärt: Das sind die Systeme

Beide Systeme sind großartige Plattformen, aber sie sind tatsächlich sehr unterschiedlich. Und das beginnt bereits bei der Art und Weise, wie du deine Seite zu betreiben planst. Wenn du vor der Wahl zwischen Homepage-Baukasten oder WordPress stehst, solltest du dies unbedingt beachten.

Was ist Wix?

Wix ist ein umfassender, benutzerfreundlicher Website-Builder und eignet sich perfekt für Personen, die eine eigene Website erstellen möchten, aber nicht wissen, wie man Code schreibt. Dabei bietet diese Plattform eine Reihe von vorgefertigten Vorlagen, mit denen du mithilfe des intuitiven Drag-and-Drop-Editors deine eigenen Inhalte ganz nach Wunsch einfügen kannst. Es gibt sogar eine Designhilfe, bei der Wix eine Website für dich erstellt, die auf deinen Antworten auf einige einfache Fragen basiert.

Was ist WordPress?

WordPress ist ein selbst gehostetes Open-Source-Content-Management-System. Das bedeutet grob, dass es leistungsstärker als Wix ist, aber etwas technisches Know-how erfordert, um es zu nutzen. Du musst für Hosting und Domain-Namen separat bezahlen, aber letztendlich ist es flexibler für die Codierung und damit auch die Gestaltung deiner individuellen Seite.

Sehen wir uns aber, damit dir die Entscheidung zwischen diesen Plattformen leichter fällt, einmal die wichtigsten Punkte im Detail an.

Benutzerfreundlichkeit: Welches System hat eine sanftere Lernkurve?

Wenn es um Benutzerfreundlichkeit geht, ist die Lernkurve für WordPress definitiv steiler. Viele Leute wählen WordPress wegen seiner Flexibilität, aber mit dieser geht auch eine gewisse Komplexität einher.

Wenn du Programmierkenntnisse hast (mögen sie noch so grundlegend sein), macht WordPress die Welt zu deinem Schloss. Du kannst so gut wie alles bearbeiten, aber du benötigst technische Kenntnisse, um Anpassungen vorzunehmen. Dabei reicht es allerdings schon, wenn wir einfach die gängigen Begriffe etwas sagen; die von einem Font (Schriftart) bis hin zu einzelnen CSS-Befehlen reichen können. Alternativ kannst du natürlich immer einen erfahrenen Entwickler einstellen, was sich jedoch als recht kostspielig erweisen kann.

Wix ist zwar an Grenzen gebunden, aber es wurde speziell entwickelt und gebaut, damit es auch Nicht-Entwicklern leicht fällt, es zu verwenden. Das System nutzt dafür einen sogenannten WYSIWYG-Website-Builder (WYSIWYG bedeutet What-You-See-Is-What-You-Get), mit dem du Absätze, Bilder, Diashows, Warenkorbschaltflächen und vieles mehr auf die Webseite ziehen und ablegen und variieren kannst. Eine Funktion, die WordPress-Nutzer allerdings mit dem neuen Gutenberg-Editor ebenfalls für sich innehaben.

Design: Wie kreativ kannst du dich austoben?

Design und Anpassung sind zwei Dinge, auf die WordPress ganz besonders stolz ist. Es gibt praktisch keine Begrenzung darin. Die Community hinter WP bietet eine Auswahl an kostenlosen Vorlagen oder Themes, mit denen du arbeiten kannst. Darüber hinaus gibt es noch viele Premium-Varianten, die von erfahrenen Nutzern und Codern gefertigt werden und die deiner Seite ein entsprechendes Aussehen verleihen, das oft nicht professioneller sein könnte. Premium-Themes wie -Plugins kosten meist zwischen 30 und 300 Euro. Sie sind damit keineswegs billig, aber die beste Option, wenn du regelmäßige Updates und damit Sicherheitsstandards beibehalten möchtest.

Bei Wix kannst du ebenso vielen Vorlagen auswählen. Alle diese Vorlagen sind nach Branchen kategorisiert und mit Beispielinhalten gefüllt, um dir eine Vorstellung davon zu geben, wie deine endgültige Website aussehen könnte. Ein Vorteil davon ist, dass jede Vorlage über integrierte Funktionen verfügt, die für die Branche relevant sind, unter der sie kategorisiert ist. So sparst du Zeit und Mühe, wenn du beispielsweise nach einem Abonnementformular für deine Zeitschriftensite suchen.

Tatsächlich ist es möglich, auf den Code einer Wix-Vorlage zuzugreifen, das wird jedoch nur empfohlen, wenn du technisch fortgeschritten bist.

Apps und Plugins: Wer hat die besten Extras?

WordPress ist eine Open-Source-Plattform. Das bedeutet, dass die Codes für jedermann zugänglich sind, um sie zu verwenden und zu ändern. Jeder Programmierer oder Codierer kann dadurch eigene WordPress-Designs oder -Plugins erstellen, die andere Benutzer kaufen oder kostenlos herunterladen können. Das ist es, was die große Community auch erst so stark macht und das ist auch gleichzeitig einer der Hauptgründe, warum diese auf mehr als 75 Millionen Websites angewachsen ist. Da immer mehr Menschen und Unternehmen Websites erstellen, ist davon auszugehen, dass WordPress weiter wächst.

Die Tatsache, dass WordPress so groß ist, ist jedoch auch ein potenzielles Problem. Wie du dir sicherlich vorstellen kannst, kann jeder mit ein wenig Programmierkenntnissen ein Theme oder Plugin erstellen; und das kann durch mögliche Sicherheitslücken seine Risiken und Tücken bergen. Mit ein paar einfachen Sicherheitstipps, die ich dir hier zusammengestellt habe, vermeidest du so etwas aber ganz gut.

Wix wiederum ist keine Open-Source-Plattform. Das bedeutet, dass nur das private Entwicklungsteam Tools zur Erstellung von Websites erstellen kann. Infolgedessen sind die Tools von Wix vollständig in den Website-Builder integriert und haben eine viel geringere Wahrscheinlichkeit, fehlerhaft zu werden. Auf der anderen Seite bist du natürlich entsprechend eingeschränkt. Zwar erweitert Wix regelmäßig seinen Apps-Marktplatz, damit dir als Nutzer dieser Plattform immer wieder mehr und neue Funktionen geboten werden, aber du kannst nicht einfach einen Entwickler damit beauftragen, das eine Plugin zu kreieren, welches perfekt für deine Bedürfnisse geeignet wäre.

SEO: Mit welchem System optimiert es sich leichter?

Die Suchmaschinenoptimierung ist der Vorgang, bei dem Änderungen an deiner Website vorgenommen werden, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sie auf den Ergebnisseiten von Suchmaschinen hoch eingestuft wird. Mit anderen Worten erhältst du damit natürlich mehr Traffic, deine Seite wird mehr wert, dein Produkt wird erheblich öfter verkauft.

Es gibt viele Optimierungen, die du vornehmen kannst, um SEO zu betreiben. All diese werden in Suchmaschinen wie Google und Bing berücksichtigt, wenn neue Ranking-Algorithmen erstellt werden. Aber hier liegt auch schon der Clou begraben. Der unbestrittene Marktführer ist ganz klar Google. Von Seiten des Suchgiganten werden jährlich mehr als 100 Optimierungen im Algorithmus durchgeführt. Beschäftigst du dich nicht ununterbrochen mit der Thematik des SEO, wirst du also schnell feststellen, dass deine Taktiken veraltet und überholt sind. Da braucht es ein System, das dich dabei unterstützt, die Optimierungen nicht schleifen zu lassen.

Unter WordPress-Nutzern ist der klare Sieger das Plugin namens Yoast, wobei es viele Alternativen gibt. Wix stellt dir den sogenannten Site Booster zur Verfügung. Einen klaren Sieger, was das SEO betrifft, kann man gar nicht nennen, da die vielen Funktionen zur Verbesserung der Suchrankings tatsächlich gleichauf sind. Kein Wunder, denn sie können sich auch nur an den aktuellen Richtwerten orientieren.

Wartung: Mit wie viel Aufwand musst du rechnen?

In Bezug auf die Wartung aktualisiert sich WordPress ständig selbst, um die Sicherheit zu gewährleisten und Fehler zu beheben. Einige Male im Jahr musst du daher auch deine WordPress-Website aktualisieren. Die meisten größeren, seriöseren Theme- und Plugin-Entwickler aktualisieren ihre Produkte ebenso regelmäßig.

Alle nicht von WordPress erstellten Plugins, die Sie verwenden, müssen kontinuierlich überwacht werden. Liegt das letzte Update zu weit zurück, ist es nämlich allmählich Zeit, sich Ersatz zu suchen.

Mit Wix werden alle Aktualisierungen von einem technischen Team für dich durchgeführt und automatisch auf der Seite bereitgestellt. Einerseits musst du dadurch nichts tun, andererseits bemerkst du wohl auch gar nicht erst, dass Aktualisierungen stattgefunden haben. Das kann ein echter Vorteil sein, wenn du technisch nicht versiert genug bist oder du einfach kein Interesse hast, dich daran zu beteiligen.

Seit über neun Jahren bin ich in der wunderbaren Welt von WordPress unterwegs. Heute erstelle ich nicht nur erfolgreich eigene WordPress-Websites, sondern sorge auch in einer bekannten Online-Marketing-Agentur für glückliche Kunden – auch hier oft dank WordPress.